Braumüller

ISBN-13: 978-3-99200-168-2

erschienen: 04.10.2016

Seiten: 160

Format: 11,50x18,40

Ausgabe/Einband: Buch / gebunden

Thema: Literatur deutschsprachig

Warengruppe VLB: 116

Schlagworte: 30-jähriger Krieg, 30jähriger Krieg, dreißigjähriger Krieg, Commedia dell'Arte, Florenz, Rom, Kupferstecher, Radierer, Callot

Preis: € 18,00

Jacques Callot und die Erfindung des Individuums

Bernd Schuchter

Worum im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) gekämpft wird, darum wird auch heute noch Krieg geführt: um Macht, Geld und den wahren Glauben.
Und wie in jedem Krieg wird die Kunst zur Dienerin der Propaganda degradiert – was für Zeiten, um ein Künstler werden zu wollen! Der junge Jacques Callot will um jeden Preis und allen Widerständen zum Trotz ein Meister seines Fachs, ein vollendeter Kupferstecher werden, reist als halbes Kind auf eigene Faust nach Italien, und tatsächlich gelingt ihm in Radierungen und Stichen so etwas wie ein individueller künstlerischer Ausdruck in einer Zeit, die den Begriff des Individuums gar nicht kennt.
Rembrandt ist ein Sammler Callot’scher Werke, Francisco de Goya wird durch Callots Radierzyklus Die großen Schrecken des Krieges zu seinem eigenen Zyklus Desastres de la Guerra inspiriert, E. T. A. Hoffmann nennt sein literarisches Debüt Fantasiestücke in Callots Manier. Was zeigt Callot dem Schauenden – und Lesenden – bis heute, vierhundert Jahre später? Die unermesslichen Schrecken des Krieges, den unbändigen Willen einer Künstlerpersönlichkeit, den hohen Preis für diese Meisterschaft, den zu bezahlen Callot bereit ist, und ein zeitloses Werk voller Einzelschicksale, voller kleiner Leben.

Über den Autor/die Autorin


© Peter Gründhammer
Bernd Schuchter
Bernd Schuchter, 1977 in Innsbruck geboren, Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Innsbruck, seit 2006 Verleger des Limbus Verlag, lebt mit seiner Familie in Innsbruck. Zahlreiche Stipendien und Preise, u. a. Förderpreis des Theodor Körner Fonds (2017). Zuletzt erschienen die Romane "Link und Lerke" (2013) und "Föhntage" (2014), der literarische Reiseführer "Innsbruck abseits der Pfade" (2015), der historische Essay "Jacques Callot und die Erfindung des Individuums" (2016), "Herr Maschine oder vom wunderlichen Leben und Sterben des Julien Offray de La Mettrie" (2018) , die Verlagschronik "Der Braumüller Verlag" (2018) sowie "Rikolas letzter Auftritt" (2019). Seine Bücher wurden bisher ins Ukrainische, Polnische und Englische übersetzt. www.berndschuchter.at