ISBN-13: 978-3-99200-336-5
erschienen: 03.10.2022
Seiten: 192
Format: 11,50x18,40
Ausgabe/Einband: Buch / gebunden
Thema: Literatur Übersetzungen
Warengruppe VLB: 112
Schlagworte: Danny, Ostböhmen, Feiglinge, Jazz, Judentum, jüdisch, Katz, Erzählungen, 68-Publishers, Havel
Preis: € 24,00
Der siebenarmige Leuchter
Sieben Erzählungen, so viele, wie Kerzen am siebenarmigen Leuchter brennen: eine Erinnerung an eine untergegangene tschechisch-jüdisch-deutsche Welt in einer ostböhmischen Kleinstadt.
Danny, ein leidenschaftlicher Saxophonspieler und empathischer Erzähler, trifft sich mit seiner großen Liebe, der Holocaust-Überlebenden Rebekka. Er erinnert sich an seine Kindheit im Städtchen K. Vor den Augen des Lesers entsteht ein buntes Kaleidoskop kleinstädtischen Lebens der Zwischenkriegszeit mit unvergesslichen Figuren wie Herrn Lehrer Katz, Herrn Doktor Strass, der mit dem Lancia Tag und Nacht von einem Patienten zum nächsten fährt, Dannys Onkel Khon, der mit fünfzig schon alt und verlebt wirkt, aber dennoch Dannys schöne Tante vor den Altar führt, oder auch den drei Löbl-Brüdern, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Übersetzung: Hanna Vintr
Pressestimmen:
Erzählt wird all das in einer luziden Sprache, die einen unauffälligen, aber steten Sog erzeugt."
Jonathan Böhm, SWR2 Lesenswert
"Die Darstellung der Schoah aus der Innenperspektive einer KZ-Überlebenden gehört zum heikelsten, was Literatur angehen kann. Skvorecky gelingt dies mit einer scheinbaren Leichtigkeit (...)."
Dirk Schümer, Welt am Sonntag
Eine verschwundene Welt zum Wiederentdecken!
Erwin Riedesser, 5 plus Das Buchmagazin der Buchhandlungen
Diese 1964 erschienen und jetzt erst ins Deutsche übersetzten Erzählungen des 1969 nach Kanada emigrierten tschechischen Autors, Übersetzers und Verlegers sind ein zeitloses, vielschichtiges Panorama zum Umgang mit der deutschen Besatzung ab 1939, in dem Fragen der Haltung wie Widerstand, Opportunismus und Kollaboration literarisch thematisiert werden.
Lieselotte Jürgensen, ekz-Bibliotheksservice
Nichts wird mit erhobenem Zeigefinger beschrieben. Nebenher erhält der Leser detailreiche Informationen zum Leben jüdischer Mitbürger in einer böhmischen Kleinstadt. Sehr empfehlenswert!
Pauline Lindner, Buchprofile
Über den Autor/die Autorin
© SJ Archiv
Josef Skvorecký, 1924 im ostböhmischen Náchod geboren und 2012 in Toronto (Kanada) verstorben, war Autor, Essayist, Übersetzer, Verleger (u.a. von Milan Kundera und Václav Havel) und Drehbuchautor. Er war mit der Schriftstellerin Zdena Salivarová verheiratet. Sein Debütroman "Feiglinge" konnte erst 1958 erscheinen und wurde in der Neuauflage 1964 zu einem Bestseller. 1969 emigrierte Skvorecký mit seiner Frau nach Toronto, wo die beiden den bedeutendsten tschechischen Exilverlag Sixty-Eight Publishers gründeten. Skvorecký unterrichtete an der Universität Toronto. Auf Deutsch erschienen u.a.: "Legende Emöke", "Eine prima Saison", "Der Seeleningenieur", "Das Mirakel" und "Das Baßsaxophon". Skvorecký war 1982 für den Literaturnobelpreis nominiert, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. verlieh ihm Präsident Václav Havel 1990 den Orden des weißen Löwen. 1999 bekam er den tschechischen Staatspreis für Literatur.